Seen können magische Anziehungspunkte sein, denn sie bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten für Besucher. Im Sommer werden sie zum Baden oder für den Wassersport aufgesucht, in den übrigen Jahreszeiten vorwiegend zum umwandern, für Wassersport oder einfach als Erholungsziel. Bayern hat eine Vielzahl an schönen Seen, aber es gibt immer welche, die etwas ganz Besonderes sind und deshalb auch noch lieber besucht werden, als andere.
Wer kann, reist am Wochenende an oder bucht seinen Urlaub in der Nähe. Menschen, die in Bayern leben, können den einen oder anderen See auch ganz einfach nach Feierabend aufsuchen und sich dort entspannen und den Tag ausklingen lassen. So vielfältig wie die Landschaften in Bayern sind auch die Seen und bieten damit für jeden Besucher die gewünschte Kulisse.
Chiemsee
Nicht nur der bekannteste, sondern auch der größte See in Bayern ist der Chiemsee, der von einer wunderschönen Voralpenlandschaft im Chiemgau eingerahmt wird. Er entstand vor rund 10.000 Jahren und ist ca. 80 km² groß. Durch die Bewegung der Gletscher, die den See entstehen ließen, wurden auch unterschiedliche Landschaftsformen in der Umgebung geschaffen. Nicht nur Hügel und Berge, sondern auch Wiesen und Moore sind dabei entstanden.
Im Chiemsee haben sich dabei zwei Inseln entwickelt, die ihrerseits den Gästen Vielfalt anbieten. Die Fraueninsel mit dem Kloster Frauenwörth und die Herreninsel mit dem Schloss Herrenchiemsee sind sehr begehrte Ausflugsziele. Die dritte und kleinste Insel im Chiemsee ist die Krautinsel, die nicht besucht werden kann. Hier pflanzten die Nonnen ihr Gemüse an, heute ist sie unbewohnt. Rund um den Chiemsee gibt es eine Vielzahl an Stränden für den Badebetrieb, es kann Wassersport betrieben werden und Ausflugsschiffe fahren die Besucher über den See von einem Haltepunkt zum nächsten.
Königssee
Der Königssee im Berchtesgadener Land ist mit Sicherheit einer der schönsten Seen in ganz Deutschland. Der See befindet sich im Berchtesgadener Land im Südosten vom Freistaat Bayern. Der langestreckte Bergsee bietet einen atemberaubenden Blick auf den Watzmann. Beliebt ist der Königssee besonders bei Tagesausflüglern. Mit einem der 17 Elektroboote kann man dann von Schönau aus auf die Halbinsel Hirschau zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä fahren.
Das beliebte Ausflugsziel im Berchtesgadener Land hat eine Länge von 7,195 km und eine Breite von 1,225 km sowie eine maximale Tiefe von 190 m. Mehrere Wanderwege führen rund um den Königssee. Am nördlichen Ufer des Königssees befindet sich die Kunsteisbahn Königssee für Bob-, Rodel- und Skeleton-Sport, auf der zahlreiche Wettbewerbe wie Weltmeisterschaften, Weltcuprennen und Europameisterschaften ausgetragen wurden. Im Winter bieten sich als Skitouren die Kleine und die Große Reibn den Tourengehern an. Dabei wird der Königssee auf hochgelegenen Trassen umfahren.
Starnberger See
Rund 25 km südwestlich von München liegt der Starnberger See, der nach dem Bodensee oder dem Chiemsee einer der fünftgrößten Seen in Deutschland ist. Der See entstand vor ca. 20.000 Jahren während der letzten Eiszeit. Ursprünglich trug der Starnberger See den Namen Würmsee, der vom gleichnamigen Fluss am Nordende des Sees abgeleitet wird. Seit den 1960 er Jahren wird er unter dem Namen Starnberger See amtlich geführt.
Seitdem ist er das erklärte Ziel vieler Tagesausflügler, die vor allem aus der Hauptstadt München und der Umgebung kommen. Immer mehr findet der Starnberger See jedoch auch unter den Urlaubern Beachtung, sodass rund um den See immer mehr Hotels oder Ferienwohnungen entstanden sind. Rund um den See führt ein 46 km langer See-Rundweg, der bei entsprechendem Wetter auch von vielen Radfahrern genutzt wird. Zu den weiteren Freizeitangeboten zählen Golfplätze sowie verschiedene Wassersportmöglichkeiten.
Ammersee
Der Ammersee zählt zu den gern besuchten Wasser- und Freizeitsportseen in Bayern, er liegt rund 40 km von München entfernt. Er kann leicht mit der S-Bahn oder mit dem Auto erreicht werden. Der Ammersee hat eine Tiefe von maximal 81 m und ist an seiner breitesten Stelle bis zu 6 km breit.
In den Sommermonaten werden die zahlreichen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten am Ammersee besucht, im Frühjahr und im Herbst steht dagegen Segeln und Surfen auf dem Programm der Besucher. Weg mag, kann jetzt in der schönen Landschaft wandern, im Winter bieten sich Schneewanderungen an.
Tegernsee
Der Tegernsee, der ebenfalls gegen Ende der letzten großen Eiszeit entstanden ist, zählt dank seiner durchgängigen Ringkanalisation zu den sauberen Seen in Bayern. Der Tegernsee hat eine längliche Form bei einer Länge von rund 6,5 km und einer Breite von bis zu 1,4 km.
Er wird zu jeder Jahreszeit von Urlaubern und Tagestouristen besucht, die sowohl die Ausflugsziele, als auch die Sehenswürdigkeiten erkunden. Der Seerundweg hat eine Länge von ca. 20 km und eignet sich sowohl für Radtouren als auch für Spaziergänge. Der Tegernsee wird gerne zum Segeln, Surfen, Elektroboot- oder Ruderbootfahren genutzt. Es gibt schöne Strände, Cafés und in den Orten am Tegernsee locken zahlreiche Geschäfte zu einem Bummel.
Walchensee
Einer der tiefsten und zugleich größten Alpenseen in Deutschland ist der Walchensee, der rund 75 km südlich von München in den bayerischen Voralpen liegt. Seit 1924 ist der Walchensee aufgrund seiner Natürlichkeit ein Wasserspeicher für das 200 m tiefer gelegene Walchenseekraftwerk. Auf dem Walchensee dürfen keine Motorboote fahren, wodurch das Wasser der Gewässergüteklasse entspricht, also unbelastet ist.
Sowohl der See als auch das Ufer ist zum Landschaftsschutzgebiet erklärt worden. Vom insgesamt 7 km langen Südufer sind 2,5 km für Erholungszwecke freigegeben worden. Urlauber können die Freizeit am See mit Schwimmen oder Spazierengehen verbringen, die nahegelegenen Berge werden im Winter zum Tourenskifahren genutzt. Das besonders klare Wasser hat eine Sichtweite von bis zu 40 m und ist bei Tauchern sehr beliebt, weil sich eine Reihe von Autos, Booten und sogar Flugzeugwracks unter Wasser befinden.
Forggensee
Der Forggensee liegt in der Nähe von Füssen im Königswinkel im bayerischen Allgäu und ist ein ca. 15,2 km² großer See und damit flächenmäßig der größte Stausee in Deutschland. Der Forggensee ist kein natürlich entstandener See wie die anderen bayerischen Seen, die in der Eiszeit entstanden sind. Er liegt zwar in einem natürlich geformten Becken, ist aber zu Beginn des 19. Jahrhunderts als ein künstlich geschaffener Stausee errichtet worden. Dazu wurde im Jahre 1954 eine Flutung vorgenommen, der insgesamt 32 Gebäude und 256 Einwohner weichen mussten.
Auch heute noch wird der Forggensee zur Stromerzeugung genutzt und dient außerdem als Kopfspeicher für die Wasserkraftwerke. Der See wird im Winter trockengelegt und zeigt bei dieser Gelegenheit an manchen Stellen noch die Grundrisse von alten Gebäuden. Im Sommer herrscht vom 1. Juni bis 15. Oktober Vollstauung, so dass der See für Wassersport und andere Freizeiterholung genutzt werden kann.
Großer Brombachsee
Im Süden von Mittelfranken liegt der Große Brombachsee, der ebenfalls als Stausee angelegt ist. Kleiner Brombachsee und Igelsbachsee sind die beiden Vorsperren. Der große Brombachsee ist der größte Stausee des fränkischen Seenlandes und auch das größte Stillgewässer in Franken. Neben dem Hochwasserschutz im Altmühltal wird der See vor allem für die Wasserregulierung im regenarmen Nordbayern genutzt. Darüber hinaus dient der große Brombachsee auch als Freizeit- und Erholungseinrichtung.
Er ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Raum Nürnberg und bietet neben dem Wassersport und Baden auch die Möglichkeit, Segeln, Windsurfen oder Surfen zu betreiben. Mit einem Motorschiff kann der See über Rundfahrten erkundet werden. Während die beiden kleineren Vorsperren im Sommer oft durch Algen beeinträchtigt sind, ist der Große Brombachsee nicht davon betroffen. Dies liegt vor allem an seiner großen Wassertiefe.